Im April durfte ich einige Tage für eine Delegation aus Malawi in Hamburg dolmetschen.
Ob die Gäste die Sonne aus Malawi mitgebracht hatten oder Hamburg sich einfach von seiner besten Seite zeigte, konnte nicht abschließend geklärt werden. Jedenfalls begannen wir unser Programm am 18.04. bei bestem Hamburger Wetter im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, wo wir viel über den Vorbereitungsdienst für angehende Lehrerinnen und Lehrer in Hamburg erfuhren. Für die Vertreter der malawischen Regierung, von verschiedenen Behörden und zwei Colleges war der Austausch mit den Kollegen vom Hamburger LI besonders interessant, da sie selbst vor nicht allzu langer Zeit eine längere Praxisphase in die Ausbildung von Grundschullehrern integriert haben.
Am Donnerstag wurde das eher theoretische Input aus dem LI ergänzt durch die Berichte von zwei Referendarinnen, zwei Mentorinnen und der Schulleitung der Grundschule Rothestraße, die uns für Fragen zur Verfügung standen. Hiernach hieß es dann die Schulbank drücken, denn eine Englischstunde in der dritten Klasse durften wir von der letzten Reihe aus mitverfolgen. Dabei war es sehr schön zu sehen, wie viel Spaß die Grundschüler beim interaktiven Unterricht mit dem Smartboard hatten. Mittlerweile hatten wir auch die Aufmerksamkeit der Schüler auf uns gezogen und bei der abschließenden Führung durch die Schule mit Kantine, Schulhof und Schulgarten grüßten uns viele Kinder mit einem freundlichen „Good morning!“ oder wollten mit aufs Foto.
Unsere letzten beiden Stationen waren dann am Montag das Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) und die Fakultät für Erziehungswissenschaft der Uni Hamburg. Im IfBQ erfuhren wir viel über die Schulleistungstests „Kermit“ und die Schulinspektionen. An der Fakultät für Erziehungswissenschaft besuchten wir die Grundschulwerkstatt Lernen und Sprache, bekamen genauere Informationen zum Lehramtsstudium und besuchten ein Seminar für Lehramtsstudenten, das ich für einen Teil der Gruppe simultan dolmetschte.
Mit einem Teil der malawischen Delegation vor der Fakultät für Erziehungswissenschaft.
Die Arbeit mit der Delegation aus Malawi hat sehr viel Spaß gemacht.
Die Teilnehmer waren sehr motiviert, sich auszutauschen und für die bevorstehende Arbeit in Malawi möglichst viel Input aus Deutschland mitzunehmen und dem tat auch das dichte Programm keinen Abbruch.
Ich möchte mich auch noch einmal bei allen Gastgebern bedanken, die uns so freundlich empfangen haben – hier natürlich insbesondere auch bei den Kollegen von der Uni Hamburg, bei den Auftraggebern für die reibungslose Organisation und die Zurverfügungstellung umfangreicher Materialien zur Vorbereitung und natürlich bei der malawischen Delegation für eine gute Zeit und eine Ration original-malawischen Mzuzu-Kaffee!
Ich selbst hatte durch den Einsatz die Gelegenheit, das Thema Lehrerbildung noch einmal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen und stehe für ähnliche Aufgaben gerne wieder zur Verfügung.
Update nach dem Erscheinen von „Hamburg macht Schule 02/2018“
Im Heft 02/2018 der Zeitschrift „Hamburg macht Schule“ ist ein Artikel über den Besuch der malawischen Delegation veröffentlicht worden, den ich mit der freundlichen Genehmigung von Hamburg macht Schule hier veröffentlichen darf.
Die Zeitschrift „Hamburg macht Schule – Zeitschrift für Hamburger Lehrkräfte und Elternräte“ wird herausgegeben von der Behörde für Schule und Berufsbildung und von Prof. Dr. Josef Keuffer, Direktor des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich beim Pädagogische Beiträge Verlag GmbH.